Jahrzehnte nach Beginn ihrer bahnbrechenden Karriere sind die deutschen Metal-Legenden Kreator erfolgreicher und einflussreicher denn je. Sie sind ihren Ansichten treu geblieben, haben Trends getrotzt und ihre Kollegen überdauert – und haben nie von dem wilden Lärm abgewichen, der sie als Teenager begeisterte. Wenn überhaupt, ist dieser Durst nach akustischer Kriegsführung heute genauso stark, wenn nicht sogar noch stärker. Während andere unter kreativer Unterernährung und künstlerischer Unsicherheit litten, wozu sogar die größten und besten Metal-Musiker neigen, sind Kreator immer mit Volldampf vorangegangen – dank der rotäugigen Überzeugung und furchtlosen Entschlossenheit des Gründungssängers und Gitarristen Miland „Mille“ Petrozza. Mit ihrem Debüt „Endless Pain“ von 1985 schufen die Essener Innovatoren die Vorlage für den kommenden extremen Lärm, indem sie Elemente aus Thrash und Black Metal auf eine Weise miteinander verschmolzen, die man noch nie zuvor gehört hatte. Ihr zweites Album des folgenden Jahres, „Pleasure To Kill“, wurde zu einem der Meilensteinalben des Jahres 1986 – und schrieb neben wichtigen Veröffentlichungen von Metallica, Slayer und Megadeth Metal-Geschichte. Und weiter marschierten sie, brachten den Massen mit jedem folgenden Album höllische Hymnen und erreichten eine Erfolgsbilanz, mit der nur wenige mithalten konnten.